Oh wie schön ist Kambodscha

Nicht nur, dass es wirklich ein halbes Jahr gedauert hat, bis sich dieses Blog wieder füllt.. aus einem unbestimmten, unwahrscheinlichen Grund ist es auch plötzlich Winter geworden. November. Schneegriseln, Blättermatsch, man geht im Dunkeln nachmittags aus der Uni nach Hause, in den Supermärkten stapeln sich Weihnachtsmänner und Lebkuchen und zu allerletzt beginnt am Wochenende die Adventszeit - dabei sind die wenigsten wahrscheinlich schon in Weihnachtsstimmung. Aber das werden die überfüllten Weihnachtsmärkte sicher richten. Da ich überhaupt nicht ansatzweise von besinnlichen Gefühlen überwältigt werde, sondern mir stattdessen sehnsüchtig die heißen Sommertage und -nächte zurückwünsche, kommt hier mit zweimonatiger Verspätung die erste Hälfte der Bilder unseres Sommerurlaubs in Kambodscha und Thailand. Auf dass sie euch ein wenig Sonne in diesen grauen Donnerstag bringen.

Blick in Bangkok aus dem Hostel, einer Millionenstadt in der Symbiose zwischen abgebrannten Wohnhäusern und glitzernden Banken-Skyscrapern. Wir waren nur eine Nacht in Bangkok, um nur kurz den Jetlag wegzuschlafen, und da die Anschläge auf das Touristenviertel weniger als eine Woche davor stattgefunden hatten. Am nächsten Tag ging es also gleich in einer sechsstündigen Busfahrt über den abenteuerliche Grenzübergang in Poipet (hallo Schmiergeld) nach Siem Reap.


Die Tempelanlagen von Angkor sind unglaublich beeindruckend: auf 200 km² sind bis heute über tausend Tempel entdeckt worden. Drumherum ist ausschließlich Dschungel, in dem auch heute noch Menschen ihre kleinen Siedlungen aufgebaut haben. Zu Zeiten der Khmer-Kultur, also ungefähr zwischen dem 9. und 15. Jahrhundert, als Europa im finsteren Mittelalter versank, lebten im Gebiet um die Tempel bis zu einer Million Menschen. Die Tempel wurden mal hinduistischen Göttern wie Vishnu geweiht, mal Buddha.

Frittierte Heuschrecken und Käfer haben wir natürlich auch gekostet und ich muss sagen: schmeckt wirklich lecker! Von den aufgespießten Schlangen und den Taranteln haben wir dann aber doch die Finger gelassen..

Bei der traditionellen Reisernte werden die Reisbüschel hier nicht "geerntet", sondern eher ausgegraben und an einem anderen Feld wieder eingesetzt. Haben wir bis heute nicht so wirklich verstanden, wie das Prinzip funktioniert.

Die erste Woche unseres Urlaubs ging komplett für Siem Reap drauf, danach ging es weiter Richtung Küste. Eigentlich hätten wir gern einen Zwischenstop in Kambodschas Hauptstadt Phnom Penh eingelegt, das ließ dann aber die doch sehr knappe Zeit nicht zu. Also gleich weiter in einer 12-Stunden-Busfahrt nach Kampot, der Stadt wo der berühmte Pfeffer wächst. Dort haben wir mit einem Motorroller, den man an jeder Ecke für 4 Dollar pro Tag mieten kann, die Umgebung erkundet und sind nach Kep gefahren: Krabbenmarkt, das erste Mal im Ozean baden, die Sonne auf der Haut, den weißen Sand zwischen den Zehen und mit nassen wehenden Haaren durch die Serpentinen cruisen.

Nach Kep und Kampot sind wir wieder weiter mit dem Bus nach Sihanoukville, ein Städtchen mit den schönsten Festlandstränden Kambodschas, das aber auch in der Nebensaison von Touris überfüllt ist. Leider hat der Massen- und Mainstreamtourismus auch nicht vor Kambodscha halt gemacht, man sieht aber immer noch einen deutlichen Unterschied zu Thailand.
Dort haben wir nur eine Nacht verbracht und sind dann auf die Insel Ko Rong, die nur aus zwei langen Sandstränden, Dschungel und im weißen Sand stehenden Bambushütten besteht. 

Aus dem Bett in den pudrigen Korallensand stolpern, Vögel und andere exotische unbekannte Tiere wecken dich. Verschlafen öffnest du die Augen, und da ist es: Guten Morgen Paradies.





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